
Pater Vianney Kahlig SDS
Am 9. Dezember 2024 verstarb Pater Vianney Kahlig SDS im Alter von 88 Jahren
Gerhard Kahlig wurde am 16. Januar 1936 in Jasnik/Jeseník nad Odrou im Hultschiner Ländchen (Ostsudetenland), Erzbistum Olmütz geboren. Sein Start ins Leben war nicht einfach. Er musste schon in jungen Jahren schwere Schicksalsschläge ertragen. Er hatte eine Schwester und einen Bruder. Seine Mutter war taub und sein Bruder blind. Sein Vater fiel im Krieg. Die Grundschule besuchte er von 1942-1945. In Folge des verlorenen Krieges wurden sie vertrieben und er setzte den Besuch der Grundschule in Otting und Waging in Bayern von 1946-1948 fort. Von 1948-1954 besuchte er ein Gymnasium in Traunstein, danach kam er für ein Jahr auf das Hermann-Josef-Kolleg in Steinfeld und danach von 1955-1958 in das Salvatorkolleg Bad Wurzach wo er sein Abitur machte.
Dann schloss er sich den Salvatorianern an und begann sein Noviziat am 1. Mai 1958 in Passau. Er bekam den Ordensnamen Vianney. Seine Erste Profess legte er am 1. Mai 1959 in Passau ab. Von 1959-1965 studierte er Philosophie und Theologie in Passau und Bonn. Er unterbrach ein Jahr das Studium und war in dieser Zeit Präfekt und Lehrer in Jammelshofen.
Am 15. Juli 1965 wurde er im Kölner Dom von Kardinal Frings zum Priester geweiht.
Als Priester arbeitete P. Vianney in den verschiedensten Apostolaten: als Krankenhausseelsorger, Lehrer und Schulseelsorger, Kaplan und Pfarrer in Köln, Horrem, Neuss, Hildesheim, Laatzen, Schöningen, Braunschweig und Verden.
Seit 2015 verbrachte er seinen Ruhestand im Kloster Steinfeld, wo er die ersten Jahre noch in der Seelsorge mithalf. Die letzten Jahre waren geprägt von Krankheiten und stetigem Nachlassen seiner Kräfte.
Die Kriegserlebnisse, der frühen Tod des Vaters und die Vertreibung aus der Heimat haben P. Vianney sein Leben lang geprägt. Als Seelsorger legte er großen Wert auf die Begegnung mit Menschen. So hat er sich bemüht in den Pfarreien, in denen er gewirkt hat, alle Pfarrmitglieder persönlich zu besuchen. Er war ein sehr engagierter Seelsorger. Auch er hatte mit schweren Handicaps zu kämpfen. Die Ordensleitung hatte ihn als Lehrer vorgesehen. Doch dieses Studium musste er auf Grund einer Augenkrankheit abbrechen. Er hatte große Probleme mit dem Hören, was sich im Laufe der Jahre immer mehr verschlimmerte.
P. Vianney hat sich theologisch immer fortgebildet. Er war sehr belesen. Nicht mehr aktiv arbeiten zu können, konnte er nur sehr schwer akzeptieren. Bis zum Schluss blieb er immer interessiert, was im Orden geschah. Er nahm im Rahmen seiner Möglichkeiten am Gebets- und Gemeinschaftsleben teil.
Am Hochfest der ohne Erbsünde empfangener Jungfrau und Gottesmutter Maria, dem Gründungstag der Salvatorianer, gab er nach kurzem Krankenhausaufenthalt sein Leben in die Hände des Salvators zurück.