Schwester Roberta Elisabeth Gerlich OT

Am 5. September 2024 starb Schwester Roberta Elisabeth Gerlich OT im Alter von 96 Jahren

Elisabeth Gerlich wurde am 29.05.1928 in Zittau geboren. Die Volks- und Oberschulzeit verbrachte sie zunächst in ihrem Heimatort. Bereits in der 8. Klasse wurde sie wegen ihrer kritischen Äußerungen zum NS-Regime der Schule verwiesen und später nicht zum Abitur zugelassen. Kurze Zeit besuchte sie die Wirtschaftsschule, doch auch dieser Schulbesuch wurde durch die Zwangsarbeit auf tschechischen Bauernhöfen und die Vertreibung aus ihrer Heimat im Jahr 1946 beendet. Diese frühen Erfahrungen prägten ihr ganzes Leben. Sie schreibt selbst: „Der Nationalsozialismus und der mangelnde Religionsunterricht waren für mich Antrieb selbst nach Wahrheit zu suchen, nach Religion, nach Gott, nach bleibenden Werten“. So trat Elisabeth zunächst in die Kandidatur in Freudenthal und im Jahr 1947 in das Noviziat der Deutschordensschwestern in Passau ein und erhielt bei der ersten Profess um Jahr 1948 den Ordensnamen Sr. Roberta. Von 1948-1951 besuchte sie die Krankenpflegeschule in Bad Mergentheim. Im August 1951 band sie sich durch die Ablegung der Ewigen Gelübde ganz an die Schwesterngemeinschaft. Bis 1969 war Sr. Roberta als Leitung der Wirtschaftsbetriebe und ab 1963 zusätzlich als Oberin im PAX-Heim in Bad Mergentheim tätig. Ab 1969 tat Sr. Roberta mit großer Liebe und großem Einsatz ihren Dienst in der Hauskrankenpflege in Darmstadt. Viele Familien erinnern sich noch heute an ihre Sensibilität, ihre tröstenden Worte und ihren Rat. Während dieser Zeit wuchs in Sr. Roberta der Wunsch, neben der Pflege, auch in der Seelsorge wirken zu dürfen. Als sie 1986 als Hausoberin und Leiterin der Pflegestation in das Mutterhaus nach Passau bestellt wurde, nutze sie jede Gelegenheit zu Fot- und Weiterbildung im psychologischen und theologischen Bereich. Nach verschiedenen Praktika in der Palliativpflege wurde Sr. Roberta von 1994-1998 als Krankenhausseelsorgerin in Frankenberg eingesetzt. Danach lebte sie im Ruhestand in Bad Alexandersbad. Dort führte sie Gespräche mit den Heimbewohnern und besuchte sie im Krankenhaus. Sie leitete ein Sitzgymnastikgruppe und gestaltete geistliche Wochen.
Sie wird als eine sehr gläubige Marienverehrerin, als aufgeschlossene, interessierte und musisch-kreative Schwester in Erinnerung bleiben.